Sterbegeldversicherung – Unterstützung für Deine Liebsten im Todesfall
Wie funktioniert die Sterbegeldversicherung, wer bekommt das Geld und wie hoch sollte sie sein? Erfahre es hier.
Eine private Sterbegeldversicherung, auch Sterbeversicherung genannt, ist eine Möglichkeit zur privaten Vorsorge. Sie zahlt nach dem Tod des Versicherungsnehmers Sterbegeld an die Angehörigen, damit diese die Bestattung gemäß den Wünschen des Verstorbenen ausrichten können, ohne die finanzielle Belastung alleine tragen zu müssen. Sie ist zusammen mit einer Bestattungsverfügung einer der wichtigsten Bestandteile der Bestattungsvorsorge.
Bestattungen sind kostspielig. Früher zahlte die gesetzliche Krankenversicherung den Hinterbliebenen eines Verstorbenen ein Sterbegeld als Unterstützungsbeitrag, zuletzt 525 Euro. Heutzutage erhalten nur noch Angehörige von Beamten Sterbegeld im Rahmen der Beamtenversorgung. Vereinzelt unterstützen auch Unternehmen mit entsprechenden Betriebsvereinbarungen die Angehörigen eines Arbeitnehmers im Todesfall. In der Regel müssen jedoch die anfallenden Bestattungskosten aus dem Vermögen des Verstorbenen oder von seiner Familie finanziert werden. Das gilt auch dann, wenn die Hinterbliebenen das Erbe ausschlagen, beispielsweise weil sie die Kosten der Beerdigung scheuen und absehbar ist, dass auch der Nachlass nicht ausreichen wird!
Du kannst eine Sterbegeldversicherung abschließen, um Deine Angehörigen vor den Kosten der Bestattung zu schützen und die Umsetzung Deiner Vorstellungen für den Todesfall zuverlässig abzusichern. Wenn Du nichts dem Zufall überlassen möchtest, kannst Du sogar die Kosten der Grabpflege bereits im Voraus für einen bestimmten Zeitraum abdecken.
Das Sterbegeld funktioniert im Grundsatz wie eine langfristige Geldanlage. Im Gegensatz zu einer Lebensversicherung wird bei der Sterbegeldversicherung jedoch nicht für den eigenen Lebensabend gespart, sondern zur Deckung der Bestattungskosten. Sie funktioniert also wie eine Risikolebensversicherung, ist aber günstiger.
Die Sterbegeldversicherung hat auch keine Höchstaltersgrenze. Während praktisch alle Risikolebensversicherungen den Versicherten nur bis zu einem bestimmten Höchstalter absichern, springt die Sterbegeldversicherung im Sterbefall ein – unabhängig davon, wie alt der Versicherte zum Todeszeitpunkt war.
Nach dem Tod wird die vereinbarte Versicherungssumme an die Angehörigen ausgezahlt. Ehepartner entscheiden sich häufig dafür, sich mit einer Sterbegeldversicherung für Eheleute gegenseitig abzusichern. Grundsätzlich kann das Geld jedoch auch an andere Angehörige ausgezahlt werden, wenn sichergestellt ist, dass sie die Abwicklung der Bestattung übernehmen.
Eine Sterbegeldversicherung ist sinnvoll für alle, die
Wer bereits im rentenfähigen Alter oder im Ruhestand ist, kann bei Bedarf die möglichen Beerdigungskosten auch selbst beiseitelegen oder einen Bestattervertrag abschließen. Beachte jedoch, dass der Beitrag mit steigendem Alter höher werden kann. Auch Erwerbslose sollten überlegen, ob sie die zusätzlichen Kosten tragen können und wollen.
Tipp: Regelung bei Sozialhilfe
Das angesparte Kapital einer Sterbegeldversicherung gehört zum sogenannten Schonvermögen. Selbst wenn die gesetzliche Rente nicht zum Existenzminimum ausreicht und es notwendig ist, sie im Rahmen der Grundsicherung aufzustocken, wird die Sterbegeldversicherung vom Sozialhilfeträger nicht berücksichtigt. Anders als Geld auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto ist das Sterbegeld also sicher.
Je jünger Du bist, desto niedriger sind die Beitragskosten. Für Berufstätige über 45 Jahren kann eine Sterbegeldversicherung bereits eine interessante zusätzliche Vorsorgeoption sein. Wenn Du unter 50 bist, kannst Du auch abwägen, ob eine Lebensversicherung langfristig die günstigere Lösung im Vergleich zur Sterbegeldversicherung ist. Für ältere Versicherungsnehmer eignet sich auch eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeiten.
Beachte jedoch, dass der Abschluss für Interessenten über 80 Jahren häufig nur gegen Einmalzahlung möglich ist. Einige Versicherer verlangen auch einen Fragenkatalog zur Gesundheitsprüfung, wenn der Antragsteller ein bestimmtes Alter erreicht hat (meistens 80 oder 85 Jahre). Wenn Du Deine Bestattungsvorsorge anderweitig vorab regeln möchtest, kannst Du auch einen Vorsorgevertrag abschließen.
Ideal ist eine Balance zwischen bezahlbaren Beiträgen und vollständiger Deckung Deiner Vorstellungen. Versicherungssummen zwischen 2.000 Euro und 15.000 Euro sind weit verbreitet. Da es sich bei der privaten Sterbegeldversicherung um eine zweckgebundene Versicherung handelt, ist der mögliche Höchstbetrag bei den meisten Versicherern auf eine Summe zwischen 12.000 und 20.000 Euro begrenzt.
Die tatsächlichen Kosten Deiner Bestattung hängen in erster Linie davon ab, welche Bestattungsart Du wünschst. Bei aufwändigeren Wünschen, wie musikalischer Begleitung bei der Beerdigung, großzügiger Ruhestätte und ausgesuchter Grabpflege, empfiehlt sich tendenziell eine höhere Versicherungssumme. Sprich im Vorfeld gegebenenfalls mit einem Bestatter Deines Vertrauens, um einen Überblick über mögliche Kosten zu erhalten.
Die Beitragsdauer hängt hauptsächlich von der Höhe der Versicherungssumme ab. Im Allgemeinen gilt: Je höher der Auszahlungsbetrag, desto länger ist die Laufzeit. Wenn Du in der Lage bist, höhere monatliche Beiträge zu zahlen, kannst Du die Ansparphase deutlich verkürzen. Die meisten Versicherungsanbieter haben auch einen Begrenzungsmechanismus eingebaut. Die Beitragsphase endet meistens mit Erreichen des 65. oder 85. Lebensjahres, aber der Versicherungsschutz selbst bleibt bestehen. Solche Angebote sind besonders interessant für diejenigen, die ihre Bestattungsvorsorge vor dem Renteneintritt regeln möchten. Einige Versicherer bieten auch lebenslange Beitragszahlungen an, die jedoch mit steigendem Alter immer geringer werden.
Wie bei einer regulären Lebensversicherung kann auch eine Sterbegeldversicherung vorübergehend beitragsfrei gestellt werden, beispielsweise in Zeiten finanzieller Engpässe. Dadurch bleibt der Versicherungsschutz genauso erhalten wie das bis dahin eingezahlte Kapital. Beachte jedoch, dass bei vorzeitiger Kündigung lediglich der Rückkaufswert erstattet wird. Der Schlussgewinn entfällt in diesem Fall.
Bei einigen Policen beginnt der Versicherungszeitraum erst 18 bis 36 Monate nach der ersten Zahlung. Der Versicherungsschutz besteht dann bis zum Lebensende, solange alle Prämien weiterhin gezahlt werden.
Versicherung ohne Wartezeit
Wer bei guter Gesundheit ist, kann eine Tarifoption mit Gesundheitsprüfung in Betracht ziehen. Versicherungen können Personen mit schlechterem Gesundheitszustand ablehnen. Wenn Du jedoch gesund bist, kannst Du auf schnelle Weise Versicherungsschutz erhalten. Der typische Fragenkatalog zielt auf Vorerkrankungen, chronische Leiden oder gesundheitsgefährdende Lebensgewohnheiten wie Tabakkonsum ab. Die Fragen müssen natürlich wahrheitsgemäß beantwortet werden. Falls der Versicherer später feststellt, dass falsche Angaben gemacht wurden, kann er den Hinterbliebenen des Versicherungsnehmers die Leistung verweigern. Im Ernstfall müssten dann die Angehörigen nicht nur für die Kosten der Bestattung aufkommen, sondern auch die jahrelang angesparten Beiträge gingen ersatzlos verloren!
Versicherung ohne Gesundheitsfragen
Die Alternative zur Gesundheitsprüfung ist die Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen. Allerdings ist die Auszahlung des Sterbegelds hier an eine Wartezeit gekoppelt. Der eigentliche Versicherungsbeginn liegt bei dieser Option zwischen 18 und 36 Monaten nach Vertragsabschluss.
Obwohl der Versicherer die volle Versicherungssumme erst nach Ablauf der Wartezeit auszahlt, bedeuten dies nicht, dass die bis dahin eingezahlten Beiträge verfallen, wenn der Tod des Versicherungsnehmers vor Ablauf der Wartezeit eintritt. Viele Versicherer zahlen in einem solchen Fall eine anteilige Summe aus. Bei einem Unfalltod wird in den meisten Fällen sogar die volle Versicherungssumme vor Ablauf der Wartezeit ausgezahlt.