Versicherungen im Überblick
Welche Versicherungen gibt es und welche passen zu meiner Lebenssituation? Unser Versicherungen-Überblick klärt Dich auf.
Bei der Sicherung und dem Erhalt Deines Vermögens spielen Versicherungen eine entscheidende Rolle, indem sie Dich vor hohen Kosten im Schadensfall schützen. Egal ob es um Sachschäden oder Deine eigene Gesundheit geht, Deine Versicherung übernimmt die Kosten, die Du sonst aus eigener Tasche zahlen müsstest. Besonders im medizinischen Bereich können diese Kosten schnell in den vier- oder fünfstelligen Bereich steigen. Aus diesem Grund gilt in Deutschland die Versicherungspflicht, entweder in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder in der privaten Krankenversicherung (PKV).
Oftmals betrachten Menschen nur die monatlichen Versicherungsbeiträge, die sie gerne einsparen würden. Es ist jedoch ratsam, eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Überlege zum Beispiel, ob Du im Ernstfall problemlos Deinen Hausrat ersetzen könntest. Wenn die Antwort „Nein“ lautet, solltest Du eine Hausratversicherung abschließen.
Es gibt bestimmte Versicherungen, die jeder haben sollte. Im Folgenden erfährst Du, welche das sind.
In Deutschland gibt es eine Versicherung, die Du unbedingt haben musst: die Krankenversicherung. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du privat oder gesetzlich versichert bist. In der Regel versichern Eltern ihre Kinder in ihrer eigenen Versicherung, entweder über eine separate PKV-Versicherung oder im Rahmen der Familienversicherung in der GKV. Sobald die Kinder erwachsen werden, endet der Versicherungsschutz nur unter bestimmten Umständen. Privat versicherte Volljährige, die eine bezahlte Ausbildung beginnen, müssen in der Regel in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, da sie unter der Versicherungspflichtgrenze liegen.
Übrigens: Wer gesetzlich krankenversichert ist, ist automatisch auch in der gesetzlichen Pflegeversicherung versichert. Auch dies ist eine Pflichtversicherung. Arbeitnehmer sind darüber hinaus auch in der Arbeitslosenversicherung abgesichert.
Die zweite Versicherung, die verpflichtend abgeschlossen werden muss, ist die Kfz-Haftpflicht. Wenn Du ein Auto besitzt, musst Du diese Versicherung abschließen. Sie deckt die Kosten für Schäden ab, die Du Dritten zufügst.
Neben den Pflichtversicherungen gibt es noch einige andere Versicherungen, die Du haben solltest. Welche das sind, hängt in den meisten Fällen von Deinem Alter und Deinem Lebensstil ab. Ein Überblick der Versicherungen, welche die meisten Menschen benötigen:
1. Haftpflichtversicherung
Obwohl diese Versicherung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, sollte sie jeder haben. Sie deckt Schäden ab, die Du anderen zufügst – und diese können mitunter in die Millionen gehen, zum Beispiel bei einem Unfall. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die Du verursachst, und sichert somit im Ernstfall Dein eigenes finanzielles Fortbestehen. In der Regel deckt sie alle Kosten bis zu einer Summe von 50 Millionen Euro ab.
2. Berufsunfähigkeitsversicherung
Oftmals ist vielen Menschen nicht bewusst, wie wertvoll ihre Arbeitskraft ist. Sobald Du aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit Deinen Job nicht mehr ausüben kannst, fällt Dein Einkommen weg. Obwohl staatliche Unterstützung möglich ist, ist der Zugang dazu oft mit hohem Aufwand verbunden und nicht in jedem Fall garantiert.
Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung erhältst Du monatlich eine Berufsunfähigkeitsrente, die Deinen Lebensunterhalt sichert, wenn Du berufsunfähig bist. Wenn Du aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst, solltest Du zumindest eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung in Betracht ziehen.
Übrigens: In unserem Beitrag über Arbeits-, Erwerbs- und Berufsunfähigkeit erklären wir Dir den Unterschied zwischen diesen Begriffen und welche Ansprüche Du jeweils hast.
Experten sind sich einig, dass viele Versicherungen nicht empfehlenswert sind. Dazu gehören beispielsweise Zusatzversicherungen wie Brillen- oder Handyversicherungen. Diese Versicherungen decken Schäden ab, die Du in der Regel aus eigener Tasche bezahlen könntest und die nicht existenzbedrohend sind. Im Allgemeinen ist es ratsam, bei jeder Versicherung sorgfältig zu überlegen, ob Du einen möglichen Schaden nicht aus eigenen Ersparnissen oder Deinem Einkommen begleichen könntest. In solchen Fällen ist eine Versicherung definitiv nicht erforderlich. Es ist jedoch wichtig, die Kosten eines Schadens nicht zu unterschätzen.
Aber Achtung: Nicht alle Zusatzversicherungen sind unnötig. Versicherungen wie die Zahnzusatzversicherung oder die Krankenhauszusatzversicherung können in bestimmten Fällen sehr sinnvoll sein. Welche Versicherungen für Dich geeignet sind, hängt von Deinen finanziellen Möglichkeiten und Deiner Gesundheit ab.
Grundsätzlich kannst Du alle Versicherungen absetzen, die vom Gesetzgeber als Sonderausgaben definiert sind. Die Liste der absetzbaren Versicherungen ist lang. Du kannst beispielsweise alle Aufwendungen für die Altersvorsorge absetzen, einschließlich gesetzlicher Rentenversicherungen, privater Rentenversicherungen, Alterskassen und Riesterverträge. Beachte jedoch, dass nur ein Teil der Beiträge Deine Steuerlast senkt. Das Finanzamt hat für Vorsorgeverträge eine Höchstgrenze festgelegt, die berücksichtigt wird.
Weitere absetzbare Versicherungen sind die Arbeitslosenversicherung, die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung. Diese werden in ihrer gesamten Höhe berücksichtigt. Oftmals schöpfen die drei Versicherungen aber bereits den Höchstbetrag aus, sodass andere Versicherungen in der Regel nicht mehr berücksichtigt werden.
Weitere Versicherungen, die Du von der Steuer absetzen kannst:
Ein Versicherungsfall tritt immer dann ein, wenn ein Ereignis eintritt, für den Du die Versicherung abgeschlossen hast. Wenn Du beispielsweise eine Hausratversicherung hast und Deine Möbel durch einen Wasserschaden beschädigt werden, handelt es sich um einen Versicherungsfall. Du kannst den Schaden dann der Versicherung melden, und diese übernimmt die Kosten. Die Versicherung prüft in der Regel, ob es sich tatsächlich um einen Versicherungsfall handelt. Gegebenenfalls beauftragt sie ein Gutachten. Die Zahlung erfolgt erst, wenn die Versicherung zu dem Schluss kommt, dass ein Versicherungsfall vorliegt.
Als Versicherungsprämie bezeichnet man in den meisten Fällen den Betrag, den Du monatlich an die Versicherung für den Versicherungsschutz zahlst. Die Höhe der Prämie wird anhand verschiedener Kriterien festgelegt.
Gut zu wissen: Der Begriff ist nicht geschützt und kann auch in anderen Kontexten verwendet werden.